Innere Gelassenheit

von Meister , durch Benjamin Creme


 

 

 

 

 


"Jeder Tag hat an seinem Übel genug."*) Vermutlich haben nur wenige, vor allem in der westlichen Welt, von diesem alten christlichen Grundsatz noch nichts gehört. Von Generation zu Generation weitergegeben, hat er die Moralvorstellungen von Millionen geprägt. Obwohl er den Menschen seit so langer Zeit vertraut ist, scheinen aber nur wenige die eigentliche Bedeutung dieser Bibelworte zu kennen oder nach ihrer Weisheit zu leben. Im Grunde handeln sie nämlich von innerer Gelassenheit.
Das Übel - die Kritiksucht, die destruktiven Gerüchte und Handlungen -, das in vielen sogenannten "spirituellen" Gruppen sehr verbreitet ist, erreicht sein Ziel, wenn keine innere Gelassenheit herrscht. Sein bitteres und zersetzendes Gift tut dort seine Wirkung, wo es durch ständige Gedanken und Rechtfertigungen Energie erhält. Sehr viel besser wäre es aber, es dem Wirken des karmischen Gesetzes zu überlassen und nicht mehr darüber zu brüten oder sich über seinen Ursprung zu ärgern.
Weil das so ist, ist die Art des Übels oder der beabsichtigten Schädigung ohne Belang. Das Gesetz ist unparteiisch und wirkt darauf hin, daß das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Kein Ringen um eine Richtigstellung oder Verteidigung des guten Rufes kann die Wirkung des karmischen Gesetzes noch verbessern.
Spart also eure Energie für bessere Dinge auf und laßt das Gesetz über Ausmaß und Zeitpunkt der Reaktion entscheiden.

Verteidigung

Wenn das Übel zuschlägt, ist die beste Verteidigung daher eine Haltung innerer Gelassenheit. Wenn das gejagte Tier still und unbeweglich bleibt, zieht der Jäger irritiert und mit leeren Händen davon. Wenn ein Mensch innerlich gelassen ist - frei von Furcht und dem Bedürfnis nach Vergeltung - kann er es ruhig dem großen Gesetz überlassen, die Schlacht für ihn zu schlagen. So kommt das Böse nicht zum Zug und gewinnt nicht an Stärke hinzu.
Diese tiefgründige Lehre Christi wird im allgemeinen so verstanden, daß man Kränkungen oder Verletzungen nicht von einem Tag zum anderen mitschleppen soll - weil sie sonst länger dauern und damit das Opfer weiterhin verletzen.
Daran knüpft auch das christliche Konzept der Vergebung an. Wenn ein Mensch wirklich gelassen ist, dann hat er bereits vergeben. Geduldig wartet er, daß der Verursacher des Übels den Schaden erkennt, den er sich selbst, dem Opfer und der Gruppe zufügt, und ihn wieder gutmacht. Auf diese Weise wird das Üble gebremst, und so "hat jeder Tag an seinem Übel genug".

Zentrale Lehre

Wenn Maitreya, der große Herr, sich in aller Öffentlichkeit zu erkennen gibt, wird er dem Konzept der Gelassenheit viel Zeit widmen. Nicht umsonst ist es ein zentraler Teil seiner Lehren. Er hat seine Ansichten zur Ehrlichkeit im Denken, Lauterkeit des Gemüts und inneren Gelassenheit bereits mitgeteilt. Zunächst werden wohl nicht alle seinen Gedanken folgen können, aber mit der Zeit wird seine Energie der Liebe den Menschen den praktischen Nutzen seiner Weisheit bewußt machen. Nach und nach werden Haß und Neid - die alten, mechanischen Reaktionsweisen - verschwinden, wenn die soziale Not beseitigt wird und sich immer mehr Menschen beglückt und ermutigt für Maitreyas Anliegen einsetzen. So wird es sein, und so werden die Menschen aller Nationen als werdende Götter an Format gewinnen.

*) "So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug." Matthäus 6, 34


Der Meister — ist ein älteres Mitglied der Hierarchie der Meister der Weisheit; sein Name kann aus verschiedenen Gründen noch nicht veröffentlicht werden - nur soviel, daß er esoterischen Kreisen vertraut sein dürfte. Benjamin Creme steht mit ihm in ständigem telepathischem Kontakt und erhält die Artikel dieses Meisters per Diktat.