Papst Franziskus / Dalai Lama


Der Papst und der Dalai Lama vertreten Maitreyas Prioritäten
Share International bringt hier Auszüge aus den jüngsten Reden des Papstes und des Dalai Lama.

Papst Franziskus
Eine Botschaft der Hoffnung
In seiner traditionellen Osterbotschaft am Ostersonntag fand Papst Franziskus tröstende und hoffnungsvolle Worte. Er rief die Menschen dazu auf, sich nicht von Angst und Pessimismus "gefangen nehmen" zu lassen. Vor den Tausenden von Menschen, die sich vor dem Vatikan versammelt hatten, appellierte seine Heiligkeit an die Welt, die "grausame Gewalt" des Terrorismus mit den "Waffen der Liebe" zu bekämpfen. Er sagte: "Wir dürfen nicht zulassen, dass Dunkelheit und Angst unsere Herzen beherrschen."
"Jesus, [...] lass uns an diesem Osterfest Nähe zu den Opfern des Terrorismus verspüren, jener blinden und grausamen Form von Gewalt, die nicht aufhört, unschuldiges Blut in verschiedenen Teilen der Erde zu vergießen... Der auferstandene Christus, die Botschaft des Lebens für die gesamte Menschheit, spiegelt sich in den Jahrhunderten wider und fordert uns auf, die Männer und Frauen nicht zu vergessen, die auf der Suche nach einer besseren Zukunft unterwegs sind, diese immer größer werdende Schar der Migranten und Flüchtlinge - unter ihnen viele Kinder - auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Armut und sozialer Ungerechtigkeit. Diese unsere Brüder und Schwestern finden auf ihren Wegen allzu oft den Tod oder sie begegnen immerhin der Zurückweisung derer, die ihnen Aufnahme und Hilfe bieten könnten."
Der Papst rief auch Israelis und Palästinenser zum Dialog auf und forderte Lösungsvorschläge, um Konflikte und politische Spannungen in Jemen, Syrien und den vielen andern Krisenherden auf der Welt zu beenden. Er äußerte die Hoffnung auf die Erarbeitung von bahnbrechenden politischen Konzepten, die geeignet sind, den Opfern von Konflikten und anderen Notlagen beizustehen und sie zu schützen - vor allem jenen aus ethnischen oder religiösen Gründen Verfolgten. (Der Papst. Petersplatz, 27. März 2016. Quellen: bbc.co.uk; en.radiovaticana.va/news)

"Unser abgestumpftes und betäubtes Gewissen"
Am Karfreitagsgottesdienst am Kolosseum in Rom sprach Papst Franziskus zu Zehntausenden von Katholiken und wies auf das Schicksal der Tausenden von Flüchtlingen hin, die ihr Leben riskieren, um nach Griechenland zu kommen.
Er sagte: "Oh Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch auf dem Mittelmeer und in der Ägäis, die zu einem unersättlichen Friedhof geworden sind, ein Bild unseres abgestumpften und betäubten Gewissens."
Bereits am Gründonnerstag hatte Papst Franziskus ein Aufnahmezentrum für Asylbewerber in der Nähe von Rom besucht und in Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu, Flüchtlingen, darunter auch Muslimen, die Füße gewaschen - eine Geste der Verbundenheit, nachdem eine Anti-Muslime- und Anti-Flüchtlingsstimmung als Folge der Anschläge von Paris und Brüssel aufgekommen war. Papst Franziskus formulierte zum Abschluss der Feier ein Gebet, das auch eine Anklage gegen Terrorismus und religiösen Fundamentalismus enthielt: "Anhänger mancher Religionen schänden den Namen Gottes und benutzen ihn dazu, ihre unerhörte Gewalt zu rechtfertigen." Er sagte weiter, Waffenhändler würden den "Kriegskessel mit dem unschuldigen Blut unserer Brüder und Schwestern füllen" und wetterte gegen "Verräter, die jeden für 30 Silbermünzen dem Tode ausliefern würden". (Der Papst, Rom, 25. März 2016. Quellen: catholicnewsagency.com, theguardian.co.uk)

Der Dalai Lama
"Die Einheit der Menschheit"

"Wir sprechen über die Zukunft der Menschheit. Ungeachtet dessen, wie klein unsere Stimme hier sein mag, ist es wichtig, dass wir laut sprechen... Wir sind mit vielen Problemen konfrontiert. Im Laufe meines Lebens war ich Zeuge von anhaltenden Konflikten und Blutvergießen, wodurch Millionen von Menschen umkamen. Wir müssen uns fragen, was wir falsch gemacht haben, welche Fähigkeiten uns fehlen und warum Menschenrechte verletzt werden. Um diese Fragen zu beantworten und Frieden zu stiften, braucht es Weisheit und Mitgefühl. Obwohl ich ein buddhistischer Mönch bin, bezweifle ich, dass Beten allein uns Frieden bringen wird. Wir müssen stattdessen aus voller Überzeugung und mit Selbstvertrauen handeln."
Der Dalai Lama sprach über die Probleme des Klimawandels und der Weltwirtschaft und betonte, dass diese sich nicht auf nationale Grenzen beschränken ließen. Wenn wir uns auf sekundäre Unterschiede zwischen uns konzentrierten, wie Abstammung, Religion, Nationalität und Geschlecht, seien wir umso mehr geneigt, die Menschen auch in "wir" und "sie" einzuteilen, was Konflikte mit sich bringe. Wenn wir uns daran erinnern würden, dass die Menschheit eine Einheit ist, und uns als Brüder und Schwestern denken könnten, könnten wir dieses Gewaltpotenzial überwinden. (Der Dalai Lama, "Nobelpreisträger für Menschenrechte"; UN-Menschrechtskommission, Genf, Schweiz, 11. März 2016. Quelle: dalailama.com)

Frieden - "Wir müssen etwas tun, um ihn zu erreichen"
"Nach Frieden zu streben bedeutet nicht, dass es keine Konflikte mehr geben wird. Wir werden immer mit Schwierigkeiten konfrontiert sein, aber wir müssen lernen, diese im Dialog zu lösen. Das ist wichtig, wenn dieses Jahrhundert das Blutvergießen des 20. Jahrhunderts vermeiden will. Wir scheinen seit Hunderten von Jahren ohne viel Erfolg für Frieden gebetet zu haben. Wir müssen etwas tun, um ihn zu erreichen.
Manchmal sage ich im Scherz, dass, wenn wir heute Jesus Christus oder Buddha begegnen und sie anflehen würden, uns dabei zu helfen, Frieden in der Welt zu schaffen, sie uns möglicherweise fragen würden, wer denn die Probleme verursacht habe, mit denen wir heute ringen. Die Antwort darauf ist, dass wir selbst sie verursacht haben, und wir haben die Verantwortung, sie zu lösen. Mit aufrichtiger Motivation, Intelligenz und wahrem Mitgefühl, und indem wir die lang- und kurzfristigen Folgen berücksichtigen; wir müssen bereit sein, miteinander zu reden. Ich meine, das ist ein realistischer Ansatz." (Der Dalai Lama, Diskussion "The World We Make", Universität von Wisconsin-Madison, USA, 9. März 2016. Quelle: dalailama.com)

"Wir können die Welt zu einem friedlicheren Ort machen"
"Wir stehen immer noch am Anfang des 21. Jahrhunderts, und ich glaube, dass wir, wenn wir uns jetzt dafür einsetzen, bis zum Ende dieses Jahrhunderts die Welt zu einem friedlicheren Ort machen können. Wir müssen es versuchen. Die Weltbevölkerung wächst und der Klimawandel zeigt bereits seine Auswirkungen. Darüber hinaus haben wir noch weitere Probleme geschaffen. Gewalt bricht aus, weil unsere negativen Emotionen außer Kontrolle geraten. Verstöße gegen die Menschenrechte beispielsweise haben irgendwelche Ursachen, und wir müssen uns überlegen, welche Ursachen das sind. Sie haben mit Wut und mit mangelndem Respekt zu tun. Wir können dem entgegenwirken, indem wir Warmherzigkeit und aufrichtiges Interesse an anderen kultivieren... Der Wandel in der Welt wird von den Jungen unter euch abhängen, die sich jetzt schon mit Weitsicht dafür einsetzen." (Der Dalai Lama, American Embassy School, Neu Delhi, Indien, 8. April 2016. Quelle: dalailama.com)



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