Das „Zeitalter der Barbarei“ ist zu Ende
von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme, April 1999

 

Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hat Benjamin Cremes Meister vorgesehen, dass seine Artikel auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten. Tatsächlich scheinen viele dieser Artikel heute sogar noch relevanter zu sein als zu der Zeit, in der sie erstmals veröffentlicht wurden.

Es wird eine Zeit kommen, wo die Menschen auf die heutige Epoche als ein „Zeitalter der Barbarei“ zurückblicken werden. Die gegenwärtig in den letzten Zügen liegende Zivilisation ist dem möglichen Ideal so fern, dass die Menschen sich später fragen werden, wie und wie lange wir das aushalten konnten.
Dieser bedauerlichen Situation liegen viele Faktoren zugrunde: Der seit Langem währende, allmähliche Niedergang der mitmenschlichen Beziehungen spiegelt sich in der gleichzeitig zunehmenden technischen Raffinesse des Waffenarsenals wider. Mit seinen heute phänomenalen Möglichkeiten, über Kontinente hinweg zu töten, besiegelt der Mensch seinen Weg in die Selbstzerstörung. Der Krieg ist klinisch und unpersönlich geworden: Der Krieger muss nicht mehr den Ausdruck des Schreckens im Blick seines Opfers sehen.
Angesichts dieser Situation ist es kaum verwunderlich, dass die wachsende Entfremdung der Menschen von ihren Lebensquellen sich auch in den politischen und wirtschaftlichen Institutionen widerspiegelt. Die Kommerzialisierung ist eine schleichende und häufig unsichtbare Bedrohung, die inzwischen das Leben und Schicksal unzähliger Millionen bestimmt und die gottgegebene Individualität des Menschen auf eine Ziffer reduziert. Die Menschen sind statistische Daten ohne tieferen Sinn oder Bedürfnisse geworden – Figuren auf dem Schachbrett der Marktkräfte und Unternehmensprofite.
Die trostlose Wüste, die wir als moderne Welt bezeichnen, nimmt den Menschen das, was sie zu Menschen macht: glücklich zu sein, schöpferische Erfüllung zu erleben, immer bereit, einander zu helfen, und frei zu sein. Der tödliche Wettbewerb zersetzt den menschlichen Geist und ist jetzt zum Richter über den „Lebenskampf“ geworden. Das Leben, das große Abenteuer, wurde korrumpiert und gegen einen qualvollen und unfairen Kampf ums bloße Überleben eingetauscht.
Sicher herrschen diese unerträglichen Zustände nicht überall, doch für zahllose Menschen sind sie die alltägliche Realität und werden sich, solange die Menschheit nicht eine andere Richtung einschlägt, nur noch weiter verschlimmern.
Wenn Maitreya die Weltbühne betritt, wird er den Menschen zeigen, dass diese von Leid und Kampf geprägte Lebensweise nichts Unabänderliches und nicht ihre einzige Option ist, dass sie ein Anrecht haben, einen anderen Weg zu wählen, wenn sie es wollen.
Er wird ihnen zeigen, dass sie sich bereits jetzt, inmitten des Chaos und der wachsenden Gier, gegen die Zerstörung des heiligen Lebensgefüges wehren, dass große neue Kräfte einen neuen Anfang bewirken, und dass sich aus dem Aufruhr von heute eine neue Qualität entwickelt, mit deren Hilfe der Mensch allmählich auf einer höheren Stufe seine angeborene Fähigkeit beweisen kann, den Herausforderungen seiner Zeit gewachsen zu sein und seine Probleme zu überwinden.
Maitreya wird die Menschen an ihre eigene hohe Herkunft und Bestimmung erinnern und sie zu einer neuen Lebensweise inspirieren: ein Leben in Eintracht und in richtigen Beziehungen, das nicht mehr auf Krieg oder Wettbewerb, sondern auf vollkommener Zusammenarbeit und gegenseitiger Achtung beruht. So wird es sein.

 


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